Thomas Leon Heck

Weshalb ein gemälde von mir inzwischen den polizeipräsidenten von berlin beschäftigt:

Vor vielen jahren verkaufte ich ein ölgemälde als „nolde-umkreis“. Der erwerber glaubt aber fest daran, einen nolde erworben zu haben, und hat mir tatsächlich eine kryptische signatur gezeigt, die der künstler im 3. reich irgendwo versteckt haben soll. Wenn er recht hätte, wäre das der größte fehler meines lebens, da ich mich nur auf meine eigene einschätzung verlassen hatte und keinen nolde-experten zuzog. Der optimistische kunde hat jedenfalls das gemälde in einem labor untersuchen... mehr

Blut geleckt:

 
Eine kundin hat durch mich entdeckt, wie spannend poesiealben sein können. Jetzt erwarb sie irgendwo eins und fand heraus, dass eine dort um 1919 eingetragene edelgard sommerlath weitläufig verwandt ist mit königin silvia von schweden, einer gebürtigen sommerlath. Die kundin sandte nun der königin eine kopie ihres fundes und erhielt ein dankschreiben aus dem königlichen schloss mit den worten: „Ihre Fürsorge hat der Königin viel Freude bereitet“.

Vorwerk – nicht mein fall:

 
In tübingen wohnten wir in der nähe einer vorwerk-filiale, mit der konsequenz häufiger, verbotener und lästiger vertreterbesuche, die ich mir mehrfach und schließlich mit erfolg verbat, denn  ich erhielt ein schreiben, dass ich künftig nicht mehr belästigt werden würde. doch nach geraumer zeit läutete es wieder, diesmal war es ein vorwerk-mann, der seiner assistentin offenbar so richtig zeigen wollte, wie es geht. Doch bevor(werk) er seine überzeugungskünste demonstrieren konnte,... mehr

effektiver als die suche im netz

eine facebook-freundin suchte, ohne kenntnis des verfassernamens, "eine Mappe (DIN A 3, chamois) mit Scherenschnitten zu der Weihnachtsgeschichte" "aus den 40er Jahren" - "meine große Schwester bekam die Mappe ... als junges Mädchen zu Weihnachten und sie ist spurlos verschwunden". sie hatte im netz vergeblich gesucht, klar, mit diesen informationen.
ich hab die mappe gleich mehrfach da, weil ich vorletztes jahr den verlag aufgelöst habe, in dem sie erschienen war, und zwar für 5€ statt im... mehr

Die kunden der woche - alle einmalig:

 

ein pfarrer, der mit einer kfz-mechanikerIN verheiratet ist – eine wohl einmalige kombination
eine 91-jährige, der ich die ware sogar brachte („sammeln auf rädern“). Zum dank gab sie mir ihre electronic cash-karte samt geheimnummer, mit der ich zur bank fuhr und nicht zu meinem schaden ihr geld abhob – auch dies ein bislang nicht dagewesener vorgang
ein rechtsradikaler, der einen bierkrug erwarb, auf dem sämtliche SS-regimenter aufgelistet waren
ein mann, mit dem ich vor... mehr

Entdeckung:

Gestern sahen sich 2 kunden hier einen schreibtisch an. Als wir die schubladen öffneten, entdeckte ich darin eine von mir einst dorthin verbrachte ansammlung bücher und freute mich wie ein eichhörnchen, das eine versteckte nuss wiederentdeckt. Heute fand ich heraus, dass 1 der bücher wohl dem sammmler lothar günther buchheim gehört hat. Wer seine sammlung im eigenen museum in bernried nicht kennt, kennt doch wohl seinen starken film DAS BOOT (mit prochnow).

Aus dem anwesen des gondel-opfers:

 
Es kam in den nachrichten, dass ein tourist in venedig bei einem unfall mit seiner gondel ums leben kam. Es war der tübinger juraprofessor vogel. Ich habe das inventar des hauses versteigert, in dem er danach lebte. inventar und haus hatten einer exkollegin meiner frau gehört, deren beweglichen nachlass ich unter die leute brachte, während prof. vogel das haus erwarb. Ich selbst besitze auch einige sachen aus diesem anwesen.
Als reisehasser kann ich mir die bittere bemerkung nicht ersparen,... mehr

Achtung – kaufrausch:

Ich hatte 4x bisher kunden (also im schnitt alle 9 jahre einen) in einem echten kaufrausch, womit ich fünf- bis sechsstellige (dm-) umsätze pro einkauf meine.
2 davon landeten später in der psychiatrie oder im selbstmord, übrig blieben 1 porschefahrer und 1 ehepaar.
Achtung – kaufrausch:
Ich hatte 4x bisher kunden (also im schnitt alle 9 jahre einen) in einem echten kaufrausch, womit ich fünf- bis sechsstellige (dm-) umsätze pro einkauf meine. 2 davon landeten später in der psychiatrie oder... mehr

Meine antiquierte sprache:

 
Einem antiquar wird man doch hoffentlich zubilligen, eine altertümliche sprache zu benutzen.
Einmal war ein mann bei mir und stellte sich als „krankenpfleger in der psychiatrie“ vor. „das hieß im 18. jahrhundert TOLLKNECHT“ sagte ich und habe ihn nie wieder gesehen.
 Und meine frau zweifelt immer wieder an meiner bildung, wenn sie sich daran erinnert, dass ich mal gries schrieb statt grieß. Dabei hieß das vor 100 jahren so, wie ich das schrieb und wie ich es von den keramikbehältern... mehr

Der hat doch n vogel:

 
Vorgestern war ein 38-jähriger kunde da, der schon als achtjähriger bei mir kaufte und inzwischen seinen bald auch schon achtjährigen sohn mitbringt. Auch an dessen opa hab ich schon verkauft. Er ist einer der wenigen kunden, die ich eventuell auch noch auf meinem sterbebett zu sehen wünschte (und das nicht nur, weil er mir regelmäßig selbstgemachte marmelade mitbringt).
Alles nicht so bemerkenswert wie die tatsache, dass der 38-jährige während der zeit, als er bei mir arbeitete,... mehr

NEU im Laden
bierkrug um 1890 "gruß aus esslingen" mit besitzergravur "julius fingerle",
bierkrug um 1890 "gruß aus esslingen" mit besitzergravur "julius fingerle",
zierliches regal mit daraufstehendem schminkspiegel um 1880, barockes kl. ölgemälde um 1800 mit betender muttergottes, dokumentation zu dem radikallinken Dieter Kunzelmann mit fotos (1 zus. mit gerh....