Thomas Leon Heck

Ich las gerade die autobiografie von sartre,“die wörter“

Ich besaß mal einige eigenhändige zeilen des originalmanuskripts dazu, die, in denen sartre sagt, er sei kein chef.
Er wuchs vaterlos bei seinem opa auf, einem verwandten von albert schweitzer (von dem ich 1000 bücher hier habe). Dieser großvater habe von den gegenwartsautoren nur 2 gelten lassen, darunter anatole france. Ich hatte die eigenhändige totenrede von anatole france auf emile zola.
Sartre stellt sich selbst als wort- und buchfetischisten und auch als leidenschaftlichen antiquariatsbesucher... mehr

Der Holokaust

ich hatte den nachlass eines opfers, etwa 100 gemälde der in riga ermordeten alice haarburger.
ich habe die bibliothek eines täters, der am volksgerichtshof das unrechtssystem unterstützte und in der brd zum generalbundesanwalt aufstieg.
Und nun bin ich auf ganz eigenartige weise in das schicksal eines menschen verwoben, der täter und opfer zugleich war. Kurt gerstein lieferte das zyklon b in die KZs als desinfektionsmittel. Als er in polen aber beobachtete, wie damit juden vergast wurden, wandte... mehr

Ad nacta gelegt




Mein wunsch, mich fortzupflanzen, war wohl nie vorhanden. durch die lektüre aber von lessings nathan („macht denn das blut den vater?“) wurde er endgültig ad nacta gelegt. nun bekam ich soeben einen gehstock herein eines fanatischen lessing-gegners, paul albrecht (1851-94), der in einem 6-bändigen werke lessing als totalplagiator zu überführen versucht. (120 jahre vor guttenplag). Nun ist auch dieses idol von mir demontiert und ich geh – am stock.
 immerhin trägt der stock ein... mehr

Ich liebe es!

Der erstrangige afrikaforscher hermann von wissmann bekam von könig leopold II von belgien das angebot, für ihn belgisch kongo zu regieren. Von leopold hab ich das einzige porträt hier, das sein bruder arthur von eppinghoven von ihm gemalt hat, und von wissmanns sohn hab ich in TÜ den nachlass versteigert

umberto eco sagte

"die Idealfunktion einer (sc. öffentlichen) Bibliothek ähnelt ein bisschen derjenigen der Bouquinisten". das sind buchantiquare, bes. die in paris am seineufer. bei mir steht ungefähr der inhalt für 1000 Bouquinistenkästen.

ewigkeit, du modewort




bei durchsicht meiner bücher meine ich feststellen zu können, dass wörter wie schicksal und ewig in deutschen buchtiteln im 3. reich hoch im schwange waren, seitdem aber praktisch ausgestorben sind.




wenn mir jemand am telefon

eine ganze bibliothek anbietet und ich frage: "wo stehen die bücher?", will ich eigentlich hören "in stuttgart" oder "in tübingen" und nicht, wie immer wieder, "in der garage" oder "bei uns hier im 1. stock"

Dramatisch

vor ca 14 monaten rief ich bei meinem besten kunden an und erfuhr, dass ihn gerade der notarzt geholt hatte, um ihn nach TÜ in die klinik zu bringen. Ich rannte auf den wall an der B 27, und tatsächlich fuhr in der errechneten zeit ein drk-auto vorbei, in dem ziemlich sicher mein kunde lag. Es war ein abschied für immer.
Nun wollte ich ein von mir an ihn verkauftes gemälde für eine museumsausstellung von seiner witwe ausleihen und rief zu diesem zweck erstmals seit seinem tod dort an, um zu... mehr

Frustrierend

aus dem nachlass einer lehrerin habe ich ca 40 druckstöcke von holzschnitten, die ihre schüler vor über 30 jahren gefertigt haben. Von den 40 sind etwa 30 mit namen versehen, von denen ich etwa 20 dank google ermitteln kann. von allen angerufenen und durch benachrichtigung untereinander informierten aus der alten klasse hat nach monaten nur eine einzige interesse an diesem gruß aus der kindheit. Die kommt gestern und bietet 10 € statt 20. so war die ganze mühe bislang vergeblich

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