dass kunden noch misstrauischer sein können als ich, zeigt der musiker, der neulich behauptete,
1. jemand habe in meiner schallplattenabteilung von meiner kommode die beschläge geklaut,
2. damit man die schubladen nicht mehr aufkriege, in denen
3. der täter schallplatten für sich quasi reserviert habe, die der musiker bei seinem vorletzten besuch noch gesehen habe.
ich hatte natürlich sofort einen verdacht, bis sich herausstellte, dass die schubladen der kommode gar nicht existieren,...
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kunden verstecken manchmal sachen
so der "drache vom bläsiberg": bei meinen nachlassauktionen trug sie dinge zusammen, verstaute sie in einem bettüberzug, versteckte sie unter einem stuhl, auf dem sie hockte und jeden anfauchte, der das sammelsurium gern auch mal besichtigt hätte, hielt mir bei der auktion den sack hin und bot komplett 10 dm. unter allgemeinem gelächter holte ich die schätze einzeln heraus.
Geschenkt
Ein junger Mann betrat mit seiner Freundin den Laden und entdeckte eine schöne Wanduhr. Als er nach dem Preis gefragt und ich geantwortet hatte: "Eintausend DM", erschreckte er: "Was, so viel?" Daraufhin sagte eine ebenfalls im Laden anwesene Dame, die den jungen Mann nie vorher gesehen hatte, zu ihm: "Ich schenke sie Ihnen!" Er sah mich ungläubig an, da ich aber die Kundin gut kannte und durchaus von ihrer Ernsthaftigkeit überzeugt war, ermutigte ich ihn, auf das Angebot einzugehen. Er nahm seine... mehr
wenn der Protokollchef
des baden-württembergischen Staatsministeriums mir sagt, dass ich seinen Traumberuf hätte, so schmeichelt mir das.
fälscher
in die Kategorie der Künstler, die unter fehlender Anerkennung leiden, gehört der schwäbische Maler Wolfgang Lämmle, den ich schon in der Jugend kennenlernte. Obwohl ich seine eigenen impressionistischen Gemälde für gut halte, äußerte er die bittere Ansicht, dass Künstler und Schweine gemeinsam hätten, erst nach ihrem Tod interessant zu sein.
Infolgedessen verlegte er sich aufs Fälschen, wurde erwischt und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Fälschungen habe ich mir angesehen:...
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falscher Eindruck
Was die Einschätzung von Bedeutung und Kaufinteresse eines Besuchers angeht, kann man sich gewaltig täuschen. So betrat einmal ein ziemlich ungepflegt wirkender Mann den Laden, wobei ich den Eindruck gewann, er wolle die Zeit statt unter der Neckarbrücke lieber bei mir totschlagen. Ich war nicht wenig überrascht und beschämt, nachdem er sich als äußerst sachkundiger Sammler und Drucker von Horst Janssen erwiesen und sogar gegen meine Erwartung reichlich eingekauft hatte...
Jean de Lattre de Tassigny repräsentierte Frankreich vor 70 jahren
am 8. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst bei der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht. Zuvor hatte er tübingen eingenommen. Einer seiner späteren adjutanten war dabei und verliebte sich in eine tübingerin. Aus seinem nachlass hab ich 2 schöne möbel hier: 1 sekretär und 1 kommode.
Ringvorlesung
am 3.2. wurde mir per foto ein (byzantinischer?) ring angeboten. Als ich keinen preis sagen wollte, war die andre seite beleidigt. ich zu meinem praktikanten: „wetten, dass die noch mal anrufen und 2000€ wollen?“ genau dies geschah am 10.2.: 2000€! Wieder lehnte ich ab. Ich prophezeite ein wesentlich günstigeres angebot, das auch nach einigen wochen kam, mir aber immer noch zu hoch war: ca 500€. Bei der hälfte würde ich mal anfangen zu überlegen, sagte ich. Gestern nun rückten 3 mann... mehr
dass ein arsch kunst zerstört, passiert ja derzeit öfter
ich habe neulich hier als neueingang eine bezaubernde hinterglasikone um 1830 mit der hl. magdalena gemeldet, die bald ein kollge erwarb. ich verpackte sie ihm stoßfest, er legte sie auf den beifahrersitz. durch die fernbedienung der türöffnung kam es, dass seine frau stunden später einstieg, bevor er es tat, und sich voll draufsetzte. totalschaden. ich darf gar nicht dran denken.
zusammenhänge
Gerade zeichne ich eine sehr gute kunstbibliothek aus, die gestern kam. Darunter ein buch KARL RÖSSING UND SEINE SCHÜLER. Darin 1 kapitel über fritz meckseper, dessen ältestes werk ich neulich an den kunden xy verkaufte, was ich in das buch hineinschreibe, das ich behalten will. Minuten später ruft der kunde xy an.
fotoalbum 1926-56 u.a. mit fotos des am 1.5.1945 bei eglfing/münchen gest. ernst wunderlich mit fotos aus glems/metzingen, wo die fam. ca 8 jahre wohnte, Teilnachlass des werbegrafikers kurt karl tilsner...
selbstporträt 1948 von ALF WELSKI (1926-2007), Abraham a St. Clara "Judas Der Ertz-Schelm" (Melchior Haan, Salzburg, 1689) aus d. bibl. v. joh. melchior gebel (neustadt) und gregor göttler, rexingen, buch...