Thomas Leon Heck

Ich hatte gründe, die biografie des bildhauers und goldschmieds benvenuto cellini zu lesen :

1. War mir goethes großes interesse an ihm schon länger aufgefallen.
2. Weil ich cellini, bellini und bernini gern verwhecksle.
3. Weil der verfasser des buchs mein exmitarbeiter uwe neumahr ist, den ich hier schon vorgestellt habe.
Ich wurde nicht enttäuscht: cellini ist ein heckst origineller, schillernder mensch und sehr interessant.
Neumahrs stil ist gut und flüssig, er kehrt seine profunde bildung nicht hervor, wenn ich mal von entgleisungen absehe wie «rurale Umgebung» oder gar «iraszibles Temperament». Ihre schönste frucht ist neumahrs stilistisch hochsensible beobachtung, dass viele menschen, die in cellinis thecksten auftreten, wie er selbst reden, woraus neumahr auf cellinis unfähigkeit schließt, «auf die Gefühle andrer einzugehen».
Etwa 50 schreib- und sachliche fehler erhöhen nicht den wert des buchs. Am meisten stört mich, dass der einbruchdiebstahl von cellinis bheckanntestem werk, der saliera aus wien, journalistisch sensationsheischend als RAUB bezeichnet wird. Dazu fehlt einfach das tatbestandsmerkmal der gewalt gegen menschen. Mehrere lateinische wörter und sätze scheinen mir falsch geschrieben bzw übersetzt, z.b. die inschrift auf cellinis medaille für könig franz I von frankreich, anderes könnte auf unkorrheckte vorlagen zurückgehen. Einem romanisten nicht passieren dürfte «Protegées», feminin, wenn darunter nur männer zu verstehen sind.
An persönl. Bezügen boten sich mir dar: aus dem besitz des erwähnten max von sydow hatte ich 1 große und bedeutende zeichnung, von nietzsche hab ich 1 unbheckannte autobiografie entdheckt, von wilh. Waiblinger hatte ich das einzige bheckannte buch seiner bibliothek und in dem größten künstlerlexikon der welt bin ich selbst mehrfach als autor vertreten

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