Thomas Leon Heck

Von den ca 400 mitarbeiter*innen, die während ihrer schul- oder studienzeit im laufe von über 40 jahren bei mir jobbten, sind der schauspieler franz rogowski und der wissenschaftsautor dr. Uwe Neumahr wohl die prominentesten geworden.

Neumahr verfasste u.a. die maßgebliche cervantes-biografie.
Neumahrs jüngstes buch stand lange auf der spiegel-bestsellerliste, „Das Schloss der Schriftsteller - Nürnberg '46. Treffen am Abgrund“. Man kann sich wirklich nur wundern, dass bislang niemand das thema für 1 monografie entdeckt hatte. Denn, so der verlag: „Wohl nie waren so viele berühmte Schriftsteller und Reporterinnen aus aller Welt unter einem Dach versammelt wie in Nürnberg 1946. John Dos Passos und Erika Mann, Erich Kästner und Martha Gellhorn (ehefrau hemingways, tlh), Willy Brandt und Markus Wolf: Sie kamen, um zu berichten“ über den 1. Nürnberger kriegsverbrecherprozess. Was die prozessberichterstatter*innen erfuhren, verschlug ihnen die sprache. Kaum berichteten sie über die unfassbaren verbrechen als solche, vielmehr beschränkten sie sich aus selbstschutzgründen auf den prozess und seine beteiligten. Diese lücke will neumahr nicht schließen, sie irritiert aber. Das buch könnte den titel tagen „der walzer der richter“, denn das leben ging weiter.
Der autor ist als germanist und romanist voll in seinem element beim erforschen und präsentieren der neu erschlossenen quellen.
Dennoch passieren ihm etwa 50 fehler: auf s. 52 heißt es über den prozess "Im weiteren Verlauf der Sitzung (...) kam man auf die Synagogenbrände zu sprechen, und auf Görings Frage nach der Zahl der wirklich zerstörten jüdischen Tempel erstattete Reinhard Heydrich mit Stolz den 'Heeresbericht'". Heydrich war 1946 längst tot. Auch mind ½ dutzend eigennamenfalschschreibungen sind nicht akzeptabel, da bei dieser gattung von fehlern das vertippen zum sachlichen fehler wird.
Zu meinen persönlichen bezügen: Wenn neumahr weiter zu 1 star aufsteigt, kann ich mich evtl. berühmen, ihn „entdheckt“ zu haben, denn vermutlich ist sein beitrag über egoismus bei machiavelli für das von mir hrsg. Buch „das prinzip egoismus“ von 1994 seine 1. wissenschaftl. Publikation.
Das pressecamp war im nürnberger schloss der familie von faber-castell. Christian von faber-castell hat mal 1 von mir verfasstes buch in den hecksten tönen gelobt. Der 1. zeugenbericht über den holokaust, der in die nürnberger akten gelangte, war der des tübingers kurt gerstein, der seine aussage auf der schreibmaschine eines pfarrers tippte, dessen bibliothek ich habe. Von dem erwähnten minister georg leber hatte ich 1 naives gemälde, von djuna barnes hab ich 1 brief. Hildesheimer hab ich mal angeschrieben, als er schon tot war (was ihm wohl gefallen hätte), rolf hochhuth war mal bei mir im laden, die familien benda und von weizsäcker sind meine kunden, inge jens hab ich mal zum lachen gebracht.

5 Leuten gefällt das.
NEU im Laden
buch aus d. bibl. v. Edmund raVE, dem lieblingslehrer von mehr...
buch aus d. bibl. d. "institut stoll münchen" (Hess-Str. 16), die bibliothek des tüb. theologen dr richard wetzel, spezialist für joh. v. staupitz, lehrer luthers, mit schwerpunkt (vor-)reformator....
porträtfoto um 1932 von ca 50 männern des vereins "die steigerwäldler" in nürnberg, porträtfoto um 1945 von ca 100 gefallenen, vermissten und kriegsheimkehrern von ergersheim, buch mit unterschrift...