Thomas Leon Heck

Bücher besser als internet

Im netz grassieren die unmöglichsten angeblichen zitate. Neulich wurde eines dem aristoteles zugeschrieben, was mir verdächtig erschien. So rief ich meinen alten professor an, der einen aristoteles-kommentar herausgegeben hat. Aber nicht mal er kannte die stelle, räumte jedoch ein, dass das nichts bedeuten muss. Das problem ist, dass selbst der beste kenner zugeben muss, dass der satz vielleicht doch noch irgendwo stehen könnte.
Ich hab nun mal in meinen ca 200 gedruckten zitaten- und spruchsammlungen nachgesehen: da steht eigentlich immer neben dem autor die stellenangabe, die sich überprüfen lässt.
Der produktionsprozess eines buches ist so aufwändig und teuer, dass man sich da keinen pfusch erlauben kann. Anders im netz: da wird eine gut formulierte idee zum zwecke der glaubhaftmachung einer berühmtheit zugeschrieben und dann massenhaft kopiert. Und keiner kann’s überprüfen. Dank google steht dann das falsche zitat tausendfach da und gewinnt so plausibilität.
Da kann ich nur sagen:
"Das Dumme an Zitaten aus dem Internet ist, dass man nie weiß, ob sie wahr sind."
(Leonardo da Vinci)

NEU im Laden
postkarten v. dr ferd. roloff, privatdozent medizin in tü, vetter carl goerdelers,
briefe von hans evers auch aus dem dt.-frz. krieg 180/71 an seine eltern in berlin (sebastianstraße 15), foto eines c.j. Ebner (geb. 28.12.1818) mit seiner familie, albumblatt vom vater des laut wikipedia ist jak. grimm der entdhecker der manessischen liederhandschrift. ich hab ein ca 80 jahre älteres buch von 1758 "Sammlung von Minnesingern Aus Dem Schwæbischen Zeitpuncte CXL Dichter Enthaltend...