Thomas Leon Heck

Das tübinger stadtarchiv gehört zu meinen wichtigsten kunden.

1 mitarbeiter von mir arbeitete auch mal dort und ließ mich wissen, dass ich im bestandsverzeichnis (es könnte aber auch das des stadtmuseums gewesen sein) der am häufigsten genannte händler sei.
Der 2. tübinger stadtarchivar, mit dem ich je zu tun hatte, udo rauch, ging soeben in ruhestand, was mich wundert bei seinem jugendlichen aussehen und spürbaren interesse an seiner arbeit. Nachdem er vor jahrzehnten seinen posten angetreten hatte, war mein eindruck öfter, er könne mich nicht leiden, was ich ihm auch sagte. Er bestritt dies, aber das verhältnis besserte sich auch atmosphärisch anschließend deutlich, bis hin zu herzlichen und hochinteressanten gesprächen. Als ich meinen tüb. Laden aufgab, ließ er ihn innen fotografieren, 1 ehre, die kaum einem geschäft je zuteil wurde. Er war ein treuer kunde, für den ich die ware im sogenannten „rauch“fang lagerte, um ihn dadurch herzulocken. Die meisten geschäfte liefen übers telefon. Natürlich hat er auch vieles nicht erworben, das ich ihm anbot. Z. B.: ich besaß 1 vom späteren papst benedikt xvi, der wenige jahre in TÜ gelebt hat, verfasstes buch mit seiner eigenhändigen widmung an den tübinger psychiater dr. alwin Zimmer. Ich bot es für nur 120€ dem stadtarchivar an, da immerhin die möglichkeit besteht, dass der damalige theologieprofessor ratzinger und damit 1 späterer papst in TÜ in psychiatrischer behandlung war. Der kauf wurde abgelehnt, was mich heute noch immer wundert, obwohl ich das buch längst an privat vheckauft habe.
Empört hat mich folgendes: dass die ns-täter lügen, bin ich gewohnt. sie wollen sich heckskulpieren. aber dass die opfer die wahrheit verdrehen, ist selten nachzuweisen. in 1 mir vorliegenden preisgekrönten aufsatz mit beiliegendem eigenhändigem brief behauptet die aus haigerloch stammende und in TÜ aufgewachsene jüdin therese Kappenmacher (geb. 1925, verh. stern-lawrence) 1995, ihr vater benno sei ihr durch den holokaust genommen worden. der starb aber 1931, weit vor jedem holokaust, und zudem an 1 autounfall. die angebliche psychologin stern-lawrence kann mir leider nicht mehr erklären, ob ein 6-jähriges kind den unfall von 1931 mit dem holokaust ab 1942 unbewusst verwechseln kann oder ob andernfalls hier 1 lüge vorliegt. Jedenfalls hielt und halte ich es für die pflicht des stadtarchivars von TÜ, 1 solches dokument für 120€ zu erwerben. Doch rauch lehnte ab, mit der fadenscheinigen begründung, die verifizierung meiner these mache zu viel arbeit. Tatsächlich ist der grabstein des vaters kappenmacher im netz fotografiert und transkribiert. Der aufwand beträgt 5 -10 minuten. Mir scheint leider, die ablehnung sei politisch gewollt. Bloß nix ankaufen, was das dt.-jüd. Verhältnis belasten könnte. Ich habe auch mit anderen archivaren darüber gesprochen, die das ebenso sehen. Auch hier ist das objheckt längst vheckauft, meine empörung aber dadurch nicht gemindert.
Der faden zu rauch riss endgültig, als ich ihm nach einem herzinfarkt meine tagebücher erneut anbot, über deren übernahme durch sein haus wir schon gesprochen hatten. Er antwortete nicht mal, selbst zu besserungswünschen reichte es bei ihm nicht. Das hat mich nun menschlich so enttäuscht, dass ich anschließend zu keinen angeboten mehr bereit war. So bot ich z.b. 1 locke ludwig uhlands nicht ihm an, sondern meinem lieblingskollegen.
Die funkstille zog sich über 2 jahre hin. In der zeit hätte auch er den 1. Schritt zur normalisierung machen können, da er ja wusste, dass der erwähnte rauchfang voll ist.
Jetzt kann ich nur hoffen, dass durch die nachfolge die atmosphäre wieder konstruktiv für beide seiten wird.

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