Thomas Leon Heck

Aus meinem „freudlosen leben“ (wie es eine reiche tübingerin nennt)

gerade verkaufte ich das porträt eines reutlinger fabrikanten, von einem bedeutenden wiener maler, nach italien. Ein verwandter des dargestellten war mal bei mir im laden. Bei dieser gelegenheit äußerte ich mein unverständnis darüber, dass seine cousine das exzellente porträt ihres vaters nicht erworben hatte, das ich ebenfalls bis kurz vorher besessen hatte. sie war noch nicht mal auf der welt, als er starb, und leitet heute ein museum. Da hätte ich mir doch mehr sinn für diese einmalige gelegenheit erwartet. Während ich noch schimpfte, wies mich der kunde darauf hin, dass die von ihm mitgebrachte frau im hintergrund meines ladens diese cousine sei, mit der ich bislang nur telefoniert hatte. Hätte er sie mir vorgestellt, wie es sich eigentlich gehört, wäre es nicht zu dieser peinlichkeit gekommen.

NEU im Laden
ölgemälde v. Conrad PFAU: porträt 1934 der clara schraepler geb. ruthloff (wohl münchen)
11 sign. exlibris (bes. baltischer adel, erika von anrep, rudolf von freymann, gabriele klein, uhla "sum quod vorlabm", peter clapier de colongue, arnold von vietinghoff, Anna dumstrey, eugen (von?) bergmann, Ludenhof, m. von zur mühlen, alle von Grünewaldt
umfangreicher briefwhecksel von peter goes, sohn von albrecht goes, mit 1 mössingerin, brief v. Leo Winkelsberg aus zagreb, wohin er als jude emigriert war, buch aus der bibliothek v.